Donnerstag, 4. September 2014

Normalisierungstendenz

Kaum hat man gehofft, dass die rechten Denkmuster unserer Väter und Vorväter aus der Erziehung, aus dem Denken eben verschwunden sind oder langsam verschwinden, tauchen sie wie Ratten am anderen Ende unter Namen wie z. B. AfD oder "Freiwild" wieder auf. Ich bin entsetzt, wie groß die Gemeinschaft der Neu-Nationalisten, nett formuliert, inzwischen geworden ist.

Ich bin noch aufgewachsen mit Worten wie z. B.  "Bimbo", "bis zur Vergasung", Soldatenliedern und Freude über Hitlerautobahnen. Meine Eltern fanden den Krieg in Teilen sogar "ganz lustig"; obwohl einer meiner Großväter, Gott hab'ihn selig, fast für seine sozialdemokratischen Überzeugungen ins KZ gegangen wäre. Viele wollten, wie wir wissen, das Vernichten ganzer Teile der Bevölkerung nicht sehen.



Und heute? Offen gezeigter Fremdenhass und eben diese "Normalisierungstendenz". Keiner scheint mehr aufzumerken, wenn "Fremde" öffentlich und parteipolitisch diskriminiert werden; sogar in Kreisen, wo man zunächst nicht damit rechnet. Mir macht das Angst, auch wenn es ein derzeit noch begrenztes Phänomen zu sein scheint. Aber 15 % rechts sind zu viel. Eindeutig. Laut Studien der Friedrich-Ebert-Stiftung, reicht das Denken noch viel weiter in die Mitte der Gesellschaft hinein.

3 Kommentare:

  1. gut, dass du dich damit beschäftigst! gut, dass du darüber schreibst! ich nehm mir oft vor, aufmerksamer zu sein. mir selbst und anderen gegenüber.

    AntwortenLöschen
  2. Danke fürs Kommentieren, Nana! Geschrieben wird ja zum Glück schon viel. Gelesen wird es ja meistens nur bei konkretem Interesse. Das ist vielleicht auch das Fatale.
    Das hier ist mir z. B. auch entgangen, bin ja jetzt nicht mehr so nah am Thema, leider irgendwie...
    Grüße, sab

    AntwortenLöschen
  3. Link vergessen, tse
    http://taz.de/Anschlaege-auf-Moscheen/!145463/

    AntwortenLöschen